Montag, 8. März 2010

1.3.2010

Liebe Claudia,

ich trage zur Zeit die Frage in mir, ob ich wieder Kontakt zu Dir haben möchte oder nicht, und warum ich ihn haben wollte. Du hast etwas in mir berührt, was zuvor keine andere Frau berührt hat. Aber lag es an Dir? Oder einfach, weil ich nach der Beziehung mit Andrea und der darauf folgenden Singlezeit mit erster Reflektion offen war dafür, so berührt zu werden?
Die Tage stand ich unter der Dusche, und ich erinnerte mich auf einmal an etwas, was ich mir gewünscht hatte, bevor wir zusammen waren. Ich weiss nicht mehr, ob dieser Wunsch schon existent war, bevor wir uns kannten, aber inwieweit das überhaupt eine Rolle spielt, weiss ich nicht. Es handelte sich dabei um meinen Wunsch, in meinem Leben eine Krise zu erleben. Ich hatte seinerzeit das Gefühl, noch nie so wirklich vom Leben gefordert worden zu sein, und wollte wissen, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Durch Dich wurde mir dieser Wunsch auf unerwartete Weise erfüllt, und das wurde mir in diesem Moment klar. Ich habe dadurch viel über mich gelernt, und diese Erkenntnis ist begleitet von einem Gefühlt der Dankbarkeit. Ob ich zuerst die Dankbarkeit empfand oder die Erkenntnis hatte, ist für mich nicht mehr greifbar.

Vorhin schaltete ich das Radio an, und hörte direkt einen Titel mit dem Namen "I love the way you're breaking my heart". Ich dachte an Dich und uns, und schmunzelte. Wusste ich doch schon recht früh in unserer Beziehung, dass ich trotz der Schmerzen, die ich bei Dir erfahren habe, Deine Nähe suchte. Und irgendwie fehlt sie mir nun in meinem Leben. Aber Du hast gesagt, dass Du keinen Kontakt mehr zu mir möchtest, und solange ich kein konkreteres Bedürfnis habe, Dir wieder nahe zu kommen, werde ich Deinen Wunsch so respektieren. Wahrscheinlich ist es auch gut, wenn ich mir einfach noch Zeit gebe, um mehr Klarheit in Bezug auf mich zu finden.
Sowieso, ich habe den Eindruck, dass meine Wohnung noch etwas mehr Einrichtung verträgt; wie soll sich in diesem Chaos denn sonst ein anderer Mensch wohl fühlen. :-)

Gerade eben ist mir noch ein Gedanke in den Sinn gekommen: Ich glaube, jeder von uns beiden wünscht sich gerade, dass der andere vor ihm steht und seine Liebe und den Wunsch nach einer Beziehung ausformuliert. Und wir beide sind unsicher, was wir dann in der entsprechenden Situation tun würden. Der von uns, der nicht unsicher wäre, würde den Schritt machen, und auf den anderen zugehen. So, wie ich es in diesem Moment sehe, versucht jeder von uns beiden, den Weg für sich zu finden, der ihn entweder zu dem Bedürfnis führt, vor dem anderen seine Liebe kundzutun oder unsere Beziehung gänzlich hinter sich zu lassen. Ich bin gespannt, wohin der Weg jeden von uns beiden führen wird.

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